Seit Wochen leiden die Verkehrsteilnehmer durch mehrere „Verkehrsversuche“, die Umwegfahrten, Lärm und zusätzliche Abgase verursachen. Und wie reagiert die Verwaltung? Zwei der ursprünglich bis Ende September terminierten Versuche werden nun bis zum Jahresende verlängert, frei nach dem Motto: Wir versuchen solange, bis die negativen Reaktionen aufhören und die Bevölkerung es anscheinend akzeptiert. Anders sind die Äußerungen von Herrn Rüller vom Amt für Mobilität und Tiefbau nicht zu interpretieren. Wenn die Kritik in den vergangenen Wochen abgeebbt ist, liegt es sicherlich nicht an einer positiven Entwicklung der Versuche, sondern eher an einer Kapitulation der vielen Kritiker. Die Noten bei der Umfrage sprechen hierzu eine deutliche Sprache. So ist zum Beispiel die Hafenstrasse permanent im Stau, weil der Bahnhofsbereich gemieden wird. Gleiches gilt für die Fürstenbergstraße, weil ein Abbiegen auf die Warendorfer Straße nicht möglich ist. Und die Alternative von der Gartenstraße über den Bohlweg wird in Kürze eine Fahrradstraße. Wir vom Automobil-Club Münster im ADAC haben uns im Interesse aller Verkehrsteilnehmer vor Wochen geäußert und Stellung bezogen, so, wie es viele Bürger in zahlreichen Leserbriefen getan haben und immer noch tun. Die Meinung von Herrn Rüller sollte und muss also zwangsläufig dazu führen, dass erneut zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sich durch Leserbriefe immer und immer wieder äußern, um den weiterhin bestehenden Unmut über diese Versuche zu dokumentieren, damit dann spätestens Ende 2021 die Versuche beendet werden. Und der „Parking-Day“ auf der Warendorfer Straße sowie die wiederum versuchsweisen Beeinträchtigungen auf der Wolbecker Straße (beides Hauptverkehrsachsen) sollten dazu beitragen, den Wider-stand gegen diese Versuche aufrecht zu erhalten.