Läuft alles wie geplant??

Die derzeitige heftige Diskussion zu den Fahrradstraßen war zu erwarten und zu befürchten. Wer als engagierter Bürger nicht regelmäßig das Ratsinformationssystem nutzt, ist von der Umsetzung und deren Schnelligkeit schon überrascht worden. Vor gerade mal einem Jahr wurde der Ratsbeschluss zur Vorlage V/0151/2019 gefasst, alle Änderungsanträge dazu, die etwas mehr Flexibilität bei der Planung ermöglicht hätten, wurden in der Sitzung am 3.7.19 abgelehnt und nun erfolgt die Umsetzung. Geld spielt hier anscheinend auch keine Rolle, kostet doch allein die „Fahrradautobahn“ Lindberghweg rund 300.000 Euro.
Wir vom Automobil-Club Münster im ADAC (ACM) wundern uns jedoch, dass entgegen dem Beschluss das weitere Vorgehen so radikal erfolgt, heißt es doch in der Beschlussvorlage, das „in begründeten Ausnahmefällen… und spezifischen Herausforderungen wie begrenzte Flächenverfügbarkeit dann zunächst öffentliche Beteiligungsprozesse anzustoßen sind, um Fragestellungen wie die Kompensation von Kfz-Stellplätzen durch (E-)Car-Sharing-Angebote im öffentlichen Raum, Quartiersparken etc. zu erörtern (z.B. Schillerstraße, Schmeddingstraße). “ Wann diese angestoßen wurden bzw. jetzt, wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, angestoßen werden, bleibt abzuwarten. Dafür erhalten die Fahrradstraßen aber laut Vorlage „einen spürbaren Gewinn an Sicherheit, Komfort, Reisezeit und Aufenthaltsqualität“. Zu erwarten war der Protest der Anwohner allemal, denn der Parkdruck in den Bereichen war und ist bekannt. Aus Sicherheitsgründen war eine schnelle Umsetzung auch nicht geboten, den Unfälle gab es nicht und es lief seit Jahren. Jedoch soll wohl ohne Rücksicht auf die betroffenen Bürger dieses Prestigeobjekt Velorouten und Fahrradstraßen nach vorne gepeitscht werden und die Anwohner müssen sehen, wie sie in wenigen Wochen Ersatzparkplätze auf ihren Grundstücken, wenn überhaupt möglich, realisieren und bezahlen können. Die Proteste der aktuell betroffenen Anwohner und das nächste Projekt Schillerstraße werden zeigen, ob Politik und Verwaltung noch kompromiss- und verhandlungsfähig sind.

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